Am 16.10.24 tagte im Rathaus Altona der Stadtentwicklungsausschuss. Auf der Tagesordnung stand u.a. das Thema „Bebauungsplan Ottensen 60“. Die Baufirma Otto Wulff stellte einen neuen Plan für die Bebauung unseres Innenhofs vor. Inhalt: Drei Gebäuderiegel mit jeweils 5 Geschossen, Bauhöhe 15,60 m (so hoch wie jetzt im Hohenzollernring), 15.020 qm Baugeschossfläche (Baumasse). Neu ist außerdem, dass die Bebauung „autofrei“ sein soll, was bedeutet, dass weder Stellplätze noch eine Tiefgarage vorgesehen sind.
Zur Erinnerung: Vor zehn Jahren hatten Anwohner:innnen und Bezirkspolitik am Runden Tisch einen Kompromiss gefunden: Maximal 3 Geschosse, max. 9,50 m hoch, max. 7.332,- qm Baugeschossfläche. Die Bezirksversammlung hatte diese Einigung einstimmig bestätigt. Das Grundstück wurde dann an die Firma Wulff weiterverkauft, gebaut wurde nicht. Im Juni 2023 veranstaltete Otto Wulff einen „Nachbarschaftsdialog“, zu dem ca. 100 Anwohner:innen kamen. Einhellige Forderung: Der Kompromiss von 2014 muss eingehalten werden.
Jetzt also 5 Geschosse statt 3, mehr als 15 m hohe Gebäude und mehr als doppelt so viel Baumasse wie 2014 beschlossen. Die Verwaltung plädiert dafür, diesen Plan in einer Öffentlichen Plandiskussion vorzustellen. Vertreter:innen der Linken stellen kritische Fragen zur Baumasse und verweisen auf den 2014 gefundenen Kompromiss. Die AfD sieht die Interessen der Autofahrer:innen gefährdet. Die Linke setzt mit Mühe durch, dass wenigstens 1 Vertreter der Anwohner:innen Fragen stellen kann. Dieser fragt dann nach den Ergebnissen der Untersuchungen zur Bodenkontamination und deren Folgen für die Anwohner:innen, appelliert an die Verantwortung der Beteiligten angesichts der allgemeinen Krise der Demokratie und fragt, was man denn glaube, wie es sich auf das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie auswirke, wenn so mit den Menschen umgegangen wird wie hier.
Auf Antrag der Linken, die Beratungsbedarf anmelden und die noch ausstehende Verschattungsstudie einfordern, wird die weitere Beratung des Plans auf die nächste Sitzung vom Stadtentwicklungsausschuss, am Mittwoch, 6.11.24, vertagt. Die übrigen Parteien äußern sich nicht.
Zu befürchten ist, dass die Mehrheitsparteien im Bezirk, insbesondere GRÜNE und CDU, den Plan durchwinken zur Öffentlichen Plandiskussion. Dort können wir unsere Einwände und Anregungen erneut einbringen.