Es war eine enttäuschend (nicht gut vorbereitete) Vorstellung von der kaufmännischen Projektleiterin Vivian Kalinin und ihrem Bereichsleiter Philipp Pellio von Otto Wulff:
Gezeigt wurden zwei Folien aus dem Nachbarschaftsdialog und kurz über die Ideensammlung (Stand 29.06.23) referiert.
Den versprochenen „jour fixe“, also die Anwohnerbeteiligung, konnten sie leider nicht erfüllen.
Unsere Eckpunkte zur Geschosshöhe(9,20m-9,50m), zum Bauvolumen(max.7.332qm BGF), zur sozialverträglichen Bebauung (30-50%) wurden mit dem Hinweis auf die Wirtschaftlichkeit abgelehnt.
Sie wollen ökologisch und nachhaltig bauen, darum gibt es auch keine Tiefgarage. Auf Nachfrage wurde von der Referentin darauf hingewiesen, dass die neuen Bewohner natürlich einen Anwohnerparkausweis für den Hohenzollernring bekommen können.
Zur „Kerosin“-Altlast wurde erst auf Nachfrage geantwortet, obwohl die Fragen ihnen zugesandt worden sind.
Sie hätten Untersuchungen gemacht und festgestellt, dass die Belastung eher gering ist. Wer die Untersuchungen vorgenommen hat wurde nicht genannt. Es wären drei Nachbargrundstücke der ehemaligen Tankstelle betroffen, über zwei hätte es schon Gespräche mit den zuständigen Personen gegeben. Wer diese Personen sind, wurde nicht genannt.
Otto Wulff will im Herbst dann einen finalen (???) Entwurf vorstellen.
Von einigen Mitgliedern des Planungsausschusses wurde energisch darauf hingewiesen, dass das doch nur der Beginn eines Prozesses wäre/sein kann und man nicht von einem finalen Entwurf sprechen könnte.
Ob es zu einem (neuen) ÖPD-Verfahren kommen wird, blieb offen.
Fazit:
Insgesamt war es eine enttäuschende Veranstaltung.
Der Eindruck/die Sorge, dass es sich beim von Otto Wulff großzügig/werbewirksam eingeräumten „Nachbarschaftsdialog“ doch nur um ein anwohnerenergiebindendes/beschwichtigendes Anhörungs- bzw. bestenfalls Mitsprachtheater handelt, bleibt weiterhin bestehen.
Auskünfte zu bereits vorangetriebenen Planungen, bzw. Gespräche über gravierende Streitpunkte (Bebauungsvolumen und -dichte, Bauhöhe, Parkplatzsituation, Drittelmix, …) wurden verweigert und erneut in den Herbst verschoben.
Erfreulich war dagegen die Teilnahme der Anwohner:innen und die teilweise kritischen Beiträge aus den Parteien in Richtung Otto Wulff.
Auf der Tagesordnung des Planungsausschusses stand u.a. eine Öffentliche Fragestunde sowie ein Sachstandsbericht des Amtes zu unserem Innenhof.
Für die Fragestunde haben wir drei Fragen, mit der Bitte um Auskunft eingereicht:
1. Ist bekannt, wann bzw. in welchem Zeitraum der Garagenabriss und die Altlastenbeseitigung seitens Otto Wulff erfolgen soll?
2. Sind die Gärten, die unmittelbar an das Grundstück von Otto Wulff grenzen von den Altlasten betroffen, bzw. ist eine Untersuchung in den Gärten und angrenzenden Gebäuden bzw. deren Kellern auf Altlasten geplant?
3. In der bisherigen Planung soll die Zufahrt zum Grundstück über den Hohenzollernring erfolgen, die Ausfahrt über die Gr. Brunnenstraße. Soweit uns bekannt ist, hat Otto Wulff aber keine Durchfahrtsrechte am Hohenzollernring. Ist das richtig?
Keine der Fragen konnte beantwortet werden, weil Otto Wulff aus Termingründen keinen Vertreter in den Planungs- ausschuss entsendet hatte. Infolgedessen entfiel auch der Sachstandsbericht des Amtes ersatzlos.
Die Abgeordneten haben aber deutlich gemacht, dass sie in der nächsten Sitzung in drei Wochen darauf hoffen, dass das Unternehmen kommen und sich zu unseren Fragen verhalten werde. Sie könnten das im jetzigen, sehr frühen Stadium, in dem ein Planverfahren noch nicht einmal begonnen habe, nicht erzwingen – aber es wurde deutlich, dass das Unternehmen sich keinen Gefallen tun würde, wenn es dieser Erwartung nicht nachkommen würde. Die Verwaltung, die ebenfalls vertreten war, rechnet erst im Spätsommer mit einem Entwurf von Otto Wulf, der Grundlage für eine Entscheidung über den Start eines Planungsverfahren werden könne. Wir hatten einen starken Auftritt, weil wir mit circa 25 Personen eine große Gruppe von Menschen waren, die im Raum sehr deutlich spürbar waren.
Schauen wir mal, ob sich bei Otto Wulff jemand findet, dessen Terminkalender eine Teilnahme an der nächsten Sitzung ermöglicht…
am 29.06.2023 führte die Fa. Nonconform im Auftrag der Fa. Otto Wulff hier im Innenhof (Fläche „Ottensen 60“) einen Nachbarschaftsdialog durch, an dem sich ca. 100 Anwohner:innen beteiligten und ihre Wünsche und Forderungen für die Neubebauung einbrachten. Die Ergebnisse dieses Nachbarschaftsdialogs können eingesehen werden unter: https://www.nonconform.io/de/nachbarschaftsdialog-ottensen60/.
Wir verweisen zudem auf unseren Bericht dazu, den Sie im Anhang finden.
Die Projektverantwortlichen der Fa. Otto Wulff, Frau Rutkowski und Herr Hinsch, hatten beim Nachbarschaftsdialog einen vierteljährlich tagenden „Jour Fixe“ oder „Runden Tisch“ unter Einbeziehung auch der Politik und der Verwaltung angeboten, um für die Mitbestimmung der Anwohner:innen einen verbindlichen Rahmen zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass dies im Sinn aller Beteiligten ist.
Einige Wochen nach dem Nachbarschaftsdialog erhielten die Mieter:innen der ca. 100 Garagen im Innenhof ihre Kündigung zum 31.12.2023. Am 19.03.2024 wurden seitens der Fa. Wulff Bauzäune rund um das Baugrundstück aufgestellt. Dies sind unmittelbar bauvorbereitende Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund halten wir es für erforderlich, in Gespräche über die Neugestaltung des Innenhofs einzutreten. Wir bitten Sie, uns zeitnah Terminvorschläge für ein erstes Treffen zu übermitteln, um die Modalitäten des weiteren Partizipationsprozesses abzustimmen.
Mit freundlichem Gruß
i.A. des Arbeitsausschusses der Anwohnerinitiative OTTE60
Gleichlautende Schreiben an:
Die Fraktionen der Bezirksversammlung Altona
Otto Wulff Bauunternehmung GmbH & Co. KG.
Zur Kenntnis: Die Mitglieder der Anwohnerinitiative Otte 60
Bericht vom „Nachbarschaftsdialog“ der Firmen Otto Wulff und Nonconform am 29.06.23
Die Baufirma Otto Wulff, Eigentümerin der für den Wohnungsbau vorgesehenen Fläche in unserem Innenhof, hatte die Firma Nonconform mit einem Nachbarschaftsdialog beauftragt. Dabei sollten gemeinsam mit den Anwohner*innen und anderen Betroffenen Vorstellungen zur Neubebauung entwickelt werden.
Nach einer konstruktiven Diskussion im Plenum der Anwohner*innen entschieden wir uns, teilzunehmen, Präsenz zu zeigen und Wünsche und Forderungen lebendig werden zu lassen. Für uns, OTTE60, war und ist wichtig, dass die 2014 am Runden Tisch vereinbarten und vom Planungsausschuss der Bezirksversammlung bestätigten Eckpunkte Grundlage der Planung sind:
Begrenzung der Gebäudehöhe und der Geschosse auf max. drei Geschosse ohne Staffel und Begrenzung der Geschosshöhe auf 9,20 bis 9,50 m
Begrenzung des Bauvolumens auf max. 7.332 qm BGF
(Anmerkung: Sollte die Baufläche kleiner sein als 2014 geplant, so ist auch das Bauvolumen entsprechend zu reduzieren.)
Sozialverträgliche Bebauung mit mind. 30-50% der BGF als öffentlich geförderter Wohnungsbau
Intelligente Lösung für die Zufahrten
Bevorzugte Umsetzung von autoarmem Wohnen, z.B. in Form von Baugemeinschaften
Beteiligung der Anwohner und der Bezirkspolitik an der Wettbewerbsjury
Auf dem Plenum der Anwohner*innen hatten die mehr als hundert Anwesenden einstimmig eine entsprechende Stellungnahme verabschiedet. Diese wurde dann auch, namentlich unterzeichnet, von einer Vielzahl von Anwohner*innen in die von Nonconform aufgestellte Ideenbox eingegeben. Auch auf der Website von Nonconform äußerten sich Anwohner*innen entsprechend. Zusätzlich wurden Wünsche nach einer ökologischen, klimaverträglichen Bebauung und Erhaltung des Baumbestandes geäußert.
Beim Nachbarschaftsdialog am 29. Juni 2023 hatte Nonconform vormittags Schulklassen der Grundschule Bahrenfelder Straße und die Schülervertretung der Max-Brauer-Schule eingeladen. Hier wurden insbesondere Wünsche nach einer ökologischen, klimagerechten Gestaltung des Innenhofs und nach Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche geäußert. Am Nachmittag fanden Diskussionsrunden mit Anwohner*innen statt.
Hier waren insbesondere die Eckpunkte Bauvolumen, Gebäudehöhe, Mieten und Zufahrten Thema, außerdem Fragen von Ökologie und Klima. Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage, wie die von der Firma Otto Wulff angekündigte Partizipation als Mitentscheidung – nicht nur Anhörung! – der Anwohner*innen in einem verbindlicher Rahmen stattfinden kann.
Für den Abend hatten Otto Wulff und Nonconform alle Anwohner*innen zur Fortsetzung der Diskussion eingeladen. Auch die Bezirkspolitik war eingeladen, es kam jedoch nur Rainer Bielfeldt, zugewählter Bürger im Planungsausschuss für die Fraktion der Linken. Nach Vorträgen von Nonkonform und Otto Wulff, legten wir, OTTE60, unsere Position dar. Stefanie Mahler und Ali Wichmann erläuterten, warum unsere Eckpunkte Voraussetzung für eine soziale und ökologische Nachhaltigkeit der Bebauung sind.
Sie nahmen u.a. Bezug auf die Stadtplaner Fritz Schumacher und Gustav Oelsner, die in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts die Forderung nach „Licht, Luft und Sonne“ für die Bewohner*innen zur Grundlage der Stadtentwicklung gemacht hatten. Stefanie und Ali bekamen für ihre Ausführungen donnernden Applaus der Anwohner*innen.
Im Anschluss wurden die genannten Fragen an drei Tischen vertieft diskutiert. Neben den Moderator*innen nahmen dabei Mitarbeitende der Firma Wulff sowie des Architekturbüros LRW teil, die bereits am Morgen und am Nachmittag beteiligt waren.
Nahezu alle von den Anwohner*innen eingebrachten Ideen erfordern ein niedriges Bauvolumen. Eine Baudichte wie in der Neuen Mitte oder den Kolbenhöfen würde kaum Möglichkeiten lassen für Begegnungsflächen, entsiegelte Grünflächen, Spiel- und Sportanlagen. Auch die angesichts der globalen Erwärmung dringend erforderliche Durchlüftung wäre nicht gegeben. Kolbenhöfe und Neue Mitte wurden von vielen Anwohnern als Negativbeispiele angeführt.
Der Vertreter der Firma Wulff, Herr Hinsch, bestätigte, dass seine Firma aus ökonomischer Sicht an einer maximal möglichen Baudichte interessiert sei. Aber das Bauvolumen sei gar nicht maßgeblich, es komme auf die Qualität an. Die Architekten hätten da findige Lösungen, wir sollten Vertrauen haben. Seitens der Anwohner*innen wurde entgegnet, dass es hier um unterschiedliche Interessen gehe. Notwendig sei ein verbindlicher Rahmen für die Mitbestimmung der Anwohner*innen bei der Planung. Otto Wulff bot hierzu einen vierteiljährlich tagenden Jour Fixe oder einen erneuten Runden Tisch als Möglichkeit an. Mehrere Anwohner*innen betonten, dass durch das Verhalten der Investoren und der Politik in der Vergangenheit viel Vertrauen zerstört wurde. Der Moderator von Nonconform fasste es sinngemäß in die Worte: „Ich habe verstanden: Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre für Sie, wenn am Ende von all Ihren guten Ideen bei der Planung nichts übrigbliebe.“ Dem können wir nur zustimmen.
Die Firma Nonconform will die Ergebnisse des „Nachbarschaftsdialogs“ nun ihrerseits auswerten und demnächst auf ihrer Website veröffentlichen. Wir sind gespannt.
FAZIT:
Gut hundert Anwohnerinnen und Anwohner aus den an den Innenhof angrenzenden Häusern haben sich am Nachbarschaftsdialog beteiligt. Gemeinsam, geschlossen, konstruktiv und mit guten Argumenten haben wir uns für eine nachhaltige, sozial und ökologisch verträgliche Bebauung stark gemacht. Wir haben deutlich gemacht, dass die mit der Politik vereinbarten Eckpunkte der verbindliche Rahmen hierfür sind.
Leider ist auch nach der Veranstaltung völlig unklar, wie weit unsere Ideen und Forderungen Einfluss auf die nun beginnende Planung haben werden. Das Angebot von Waffeln, Kaffee, Eis, Burgern und kalten Getränken, bezahlt von Otto Wulff, kann darüber nicht hinwegtäuschen.
Zu keinem der Eckpunkte bezogen die Vertreter*innen von Otto Wulff konkret Position – nicht zum Bauvolumen, nicht zur Gebäudehöhe, nicht zu den Mieten, nicht zu den Zufahrten.
Die Firma Otto Wulff hat eine regelhafte Beteiligung der Anwohner*innen an der weiteren Planung angeboten. Es muss nun, als erste vertrauensbildende Maßnahme, ein verbindlicher Rahmen geschaffen werden, der unsere Mitentscheidung bei den anstehenden Planungsschritten sicherstellt. Hier ist auch die Politik gefordert.
5.07.2023, Arbeitsausschuss OTTE 60
Beteiligte Firmen und Ansprechpartner
Projektentwicklung / Investor: Otto Wulff https://www.otto-wulff.de – Vivian Rutkowski als Projektentwicklerin zuständig für unseren Innenhof – Benjamin Hinsch, Prokurist bei Wulff, Vorgesetzter von Fr. Rutkowski – Henriette Breede, technische Projektleiterin
Nachdem sich die Firma Otto Wulff den Anwohnern unseres Innenhofs noch im Juni als kommunikatives und dialogbereites Unternehmen präsentiert hatte, kam kurz danach für viele die Ernüchterung. Im gewohnt rauen und wenig herzlichem Ton der Immobilienbranche wurden alle Garagen, sowohl für den Zugang Große Brunnenstraße als auch für den Zugang Hohenzollernring zum 31.10.23 oder 31.12.23, gekündigt:
“Hiermit fordern wie Sie auf das Mietobjekt fristgerecht zu räumen und die Schlüssel an uns zu übergeben. Die Abnahme der Garangen findet am Donnerstag, den 04. 2024 statt. Die Schlüssel sind in diesem Zeitraum Vorort an uns zu übergeben. Eine persönliche Übergabe ist zwingend erforderlich.”
Begründungen wurden in den Schreiben nicht gegeben. Das muss man bei Gewerbeobjekten wie Garagen zwar nicht, aber viele Anwohner empfinden dies als starken Gegensatz zu dem Auftritt im Juni und sehen ihr gerade aufgebautes Vertrauen enttäuscht.
Offenbar hatte es Otto Wulff mit den Kündigungen eilig, denn diese wurden per Boten überbracht. Diese Eile erscheint ungewöhnlich: neue Pläne oder Konzepte für die Innenhofbebauung wurden noch nicht vorgelegt und auch in der umfänglichen Projektliste des Unternehmens taucht der Innenhof nicht auf (www.otto-wulff.de/unternehmen).
Manche Anwohner spekulierten, dass der entmietete Innenhof gezielt verwahrlosen soll, um auf diese Weise Druck auf Anwohner und Politik auszuüben. Auf unsere Nachfrage bei Otto Wulff wurde uns allerdings als Grund für die Kündigungen der bauliche Zustand der Garagen genannt. Angesichts des Sanierungsstaus sehe sich der Vermieter nicht mehr in der Lage, das Risiko eventueller Haftungsfälle zu tragen. Die Planungen für die Bebauung laufen Otto Wulff zufolge intern weiter, auch ein Vorgespräch mit dem Bezirk habe es schon gegeben.
Wir werden sehen, ob diese Pläne dann die Wünsche der Anwohner berücksichtigen. Ebenso werden wir ja sehen, wie Otto Wulff mit dem entmieteten Gelände umgeht und ob eine ordentliche Absicherung der leeren Gebäude bzw. der Brachflächen erfolgt.
Die Baufirma Otto Wulff, Eigentümerin der für den Wohnungsbau vorgesehenen Fläche in unserem Innenhof, hatte die Firma Nonconform mit einem Nachbarschaftsdialog beauftragt. Dabei sollten gemeinsam mit den Anwohner*innen und anderen Betroffenen Vorstellungen zur Neubebauung entwickelt werden.
Nach einer konstruktiven Diskussion im Plenum der Anwohner*innen entschieden wir uns, teilzunehmen, Präsenz zu zeigen und Wünsche und Forderungen lebendig werden zu lassen. Für uns, OTTE60, war und ist wichtig, dass die 2014 am Runden Tisch vereinbarten und vom Planungsausschuss der Bezirksversammlung bestätigten Eckpunkte Grundlage der Planung sind:
Begrenzung der Gebäudehöhe und der Geschosse auf max. drei Geschosse ohne Staffel und Begrenzung der Geschosshöhe auf 9,20 bis 9,50 m
Begrenzung des Bauvolumens auf max. 7.332 qm BGF
(Anmerkung: Sollte die Baufläche kleiner sein als 2014 geplant, so ist auch das Bauvolumen entsprechend zu reduzieren.)
Sozialverträgliche Bebauung mit mind. 30-50% der BGF als öffentlich geförderter Wohnungsbau
Intelligente Lösung für die Zufahrten
Bevorzugte Umsetzung von autoarmem Wohnen, z.B. in Form von Baugemeinschaften
Beteiligung der Anwohner und der Bezirkspolitik an der Wettbewerbsjury
Auf dem Plenum der Anwohner*innen hatten die mehr als hundert Anwesenden einstimmig eine entsprechende Stellungnahme verabschiedet. Diese wurde dann auch, namentlich unterzeichnet, von einer Vielzahl von Anwohner*innen in die von Nonconform aufgestellte Ideenbox eingegeben. Auch auf der Website von Nonconform äußerten sich Anwohner*innen entsprechend. Zusätzlich wurden Wünsche nach einer ökologischen, klimaverträglichen Bebauung und Erhaltung des Baumbestandes geäußert.
Beim Nachbarschaftsdialog am 29. Juni 2023 hatte Nonconform vormittags Schulklassen der Grundschule Bahrenfelder Straße und die Schülervertretung der Max-Brauer-Schule eingeladen. Hier wurden insbesondere Wünsche nach einer ökologischen, klimagerechten Gestaltung des Innenhofs und nach Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche geäußert. Am Nachmittag fanden Diskussionsrunden mit Anwohner*innen statt. Hier waren insbesondere die Eckpunkte Bauvolumen, Gebäudehöhe, Mieten und Zufahrten Thema, außerdem Fragen von Ökologie und Klima. Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage, wie die von der Firma Otto Wulff angekündigte Partizipation als Mitentscheidung – nicht nur Anhörung! – der Anwohner*innen in einem verbindlicher Rahmen stattfinden kann.
Für den Abend hatten Otto Wulff und Nonconform alle Anwohner*innen zur Fortsetzung der Diskussion eingeladen. Auch die Bezirkspolitik war eingeladen, es kam jedoch nur Rainer Bielfeldt, zugewählter Bürger im Planungsausschuss für die Fraktion der Linken. Nach Vorträgen von Nonkonform und Otto Wulff, legten wir, OTTE60, unsere Position dar. Stefanie Mahler und Ali Wichmann erläuterten, warum unsere Eckpunkte Voraussetzung für eine soziale und ökologische Nachhaltigkeit der Bebauung sind. Sie nahmen u.a. Bezug auf die Stadtplaner Fritz Schumacher und Gustav Oelsner, die in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts die Forderung nach „Licht, Luft und Sonne“ für die Bewohner*innen zur Grundlage der Stadtentwicklung gemacht hatten. Stefanie und Ali bekamen für ihre Ausführungen donnernden Applaus der Anwohner*innen.
Im Anschluss wurden die genannten Fragen an drei Tischen vertieft diskutiert. Neben den Moderator*innen nahmen dabei Mitarbeitende der Firma Wulff sowie des Architekturbüros LRW teil, die bereits am Morgen und am Nachmittag beteiligt waren.
Nahezu alle von den Anwohner*innen eingebrachten Ideen erfordern ein niedriges Bauvolumen. Eine Baudichte wie in der Neuen Mitte oder den Kolbenhöfen würde kaum Möglichkeiten lassen für Begegnungsflächen, entsiegelte Grünflächen, Spiel- und Sportanlagen. Auch die angesichts der globalen Erwärmung dringend erforderliche Durchlüftung wäre nicht gegeben. Kolbenhöfe und Neue Mitte wurden von vielen Anwohnern als Negativbeispiele angeführt.
Der Vertreter der Firma Wulff, Herr Hinsch, bestätigte, dass seine Firma aus ökonomischer Sicht an einer maximal möglichen Baudichte interessiert sei. Aber das Bauvolumen sei gar nicht maßgeblich, es komme auf die Qualität an. Die Architekten hätten da findige Lösungen, wir sollten Vertrauen haben. Seitens der Anwohner*innen wurde entgegnet, dass es hier um unterschiedliche Interessen gehe. Notwendig sei ein verbindlicher Rahmen für die Mitbestimmung der Anwohner*innen bei der Planung. Otto Wulff bot hierzu einen vierteiljährlich tagenden Jour Fixe oder einen erneuten Runden Tisch als Möglichkeit an. Mehrere Anwohner*innen betonten, dass durch das Verhalten der Investoren und der Politik in der Vergangenheit viel Vertrauen zerstört wurde. Der Moderator von Nonconform fasste es sinngemäß in die Worte: „Ich habe verstanden: Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre für Sie, wenn am Ende von all Ihren guten Ideen bei der Planung nichts übrigbliebe.“ Dem können wir nur zustimmen.
Die Firma Nonconform will die Ergebnisse des „Nachbarschaftsdialogs“ nun ihrerseits auswerten und demnächst auf ihrer Website veröffentlichen. Wir sind gespannt.
FAZIT:
Gut hundert Anwohnerinnen und Anwohner aus den an den Innenhof angrenzenden Häusern haben sich am Nachbarschaftsdialog beteiligt. Gemeinsam, geschlossen, konstruktiv und mit guten Argumenten haben wir uns für eine nachhaltige, sozial und ökologisch verträgliche Bebauung stark gemacht. Wir haben deutlich gemacht, dass die mit der Politik vereinbarten Eckpunkte der verbindliche Rahmen hierfür sind.
Leider ist auch nach der Veranstaltung völlig unklar, wie weit unsere Ideen und Forderungen Einfluss auf die nun beginnende Planung haben werden. Das Angebot von Waffeln, Kaffee, Eis, Burgern und kalten Getränken, bezahlt von Otto Wulff, kann darüber nicht hinweg täuschen.
Zu keinem der Eckpunkte bezogen die Vertreter*innen von Otto Wulff konkret Position – nicht zum Bauvolumen, nicht zur Gebäudehöhe, nicht zu den Mieten, nicht zu den Zufahrten.
Die Firma Otto Wulff hat eine regelhafte Beteiligung der Anwohner*innen an der weiteren Planung angeboten. Es muss nun, als erste vertrauensbildende Maßnahme, ein verbindlicher Rahmen geschaffen werden, der unsere Mitentscheidung bei den anstehenden Planungsschritten sicherstellt. Hier ist auch die Politik gefordert.
5.07.2023, Arbeitsausschuss OTTE60
Beteiligte Firmen und Ansprechpartner
Projektentwicklung / Investor: Otto Wulff https://www.otto-wulff.de – Vivian Rutkowski als Projektentwicklerin zuständig für unseren Innenhof – Benjamin Hinsch, Prokurist bei Wulff, Vorgesetzter von Fr. Rutkowski – Henriette Breede, technische Projektleiterin
Am 22.06.2023 haben gegen 21.00 Uhr ca. 100 Menschen eine kleine Vorführung in unserem Innenhof besucht um sich über unsere Position zur geplanten Innenhofbebauung zu informieren.
Foto: Rainer Bielfeldt
Am Anfang der Rampe zum Tonstudio Konken standen zwei Akteure, die in einem simuliertes „Streitgespräch“ den geplanten Mammutbau aus unserer und Investorensicht beleuchteten. Viele Anwohnende haben sich zu diesem Spektakel auf ihrem Balkon eingefunden und sich lautstark bemerkbar gemacht. Töpfe, Deckel, Pfeifen, Klatschen –alles war möglich. Wir müssen hier nicht betonen, dass die Besucher/innen viel Sympathien für unseren Positionen und wenig für die des Investors – Otto Wulff – gezeigt haben! Die ganze Aktion wurde von „Altona macht auf“ ( https://www.altona-macht-auf.de/ ) initiert und fand gemeinsam mit OTTE60 statt.
Auf unserem Plenum am 12. Juni waren 76 Anwohner*innen. Wie ihr wahrscheinlich wisst, hat die Baufirma Otto Wulff ja eine Firma namens „Nonkonform“ beauftragt, am Donnerstag, 29. Juni, hier im Innenhof, Eingang Große Brunnenstraße 141 (neben der Warenwirtschaft) einen „Nachbarschaftsdialog“ durchzuführen – Flyer im Anhang (nonkonform„GEMEINSAM NACHHALTIG“). Wichtig ist dabei insbesondere die Abendveranstaltung um 19 Uhr. „Nonkonform“ will auch bei Penny und in der Bäckerei Wiedenroth„Ideenboxen“ aufgestellt, wo wir unsere Ideen in schriftlicher Form einbringen sollen.
Wir haben gestern einstimmig beschlossen, bei den „Ideenboxen“ und beim „Nachbarschaftsdialog“ vor allem die 2014 mit der Bezirkspolitik vereinbarten Eckpunkte einzubringen – mit der Ergänzung, dass bei einer verringerten Baufläche auch das Bauvolumen entsprechend zu verringern ist. Ein entsprechendes Blatt dazu findet ihr im Anhang – gerne auch ausdrucken für eure Nachbar*innen und für weitere Haushaltsangehörige. Eure Ergänzungen, Anmerkungen und zusätzlichen Forderungen dazu könnt ihr auf der Rückseite des Blattes aufschreiben. Zusätzlich könnt ihr auch die Flyer von „Nonkonform“ im Sinne unserer Eckpunkte nutzen!
Für die Abendveranstaltung von „Nonkonform“ am 29.6. fordert die Fa. eine Online-Anmeldung unter https://www.nonconform.io/de/nachbarschaftsdialog-ottensen60/anmeldung-ideenreise/– angeblich wg. begrenztem Platz. Wir sollten aber in jedem Fall ALLE dort erscheinen und auf Einlass bestehen – eine Zugangsbeschränkung wäre undemokratisch, hat es auch bisher noch nie bei einer Bürgerbeteiligung gegeben. Gemeinsam werden wir dafür sorgen müssen, dass unsere Anliegen angemessen zur Sprache kommen. Eine unverbindliche „Ideenreise“ ohne Gespräch über Bauvolumen, Gebäudehöhe, Mietpreise etc. würde niemand helfen.
Es wird darauf ankommen, dass wir möglichst alle am 29.6. da sind und uns zu Wort melden.
Liebe Nachbarinnen, liebe Nachbarn, wir laden Euch / Sie herzlich ein zu unserem nächsten ANWOHNERINNEN-PLENUM am Montag 12. Juni 2023 um 19 Uhr im Gemeindehaus der Paul-Gerhard-Kirche, Bei der Paul-Gerhard-Kirche 3 (ggü. Max-Brauer-Schule). Hintergrund: Seit 14 Jahren gibt es Pläne, unseren Innenhof neu zu bebauen. Ursprünglich waren drei Geschosse geplant, später bis zu fünf. Wir haben die Anwohnerinnen-Initiative OTTE60 gegründet, um uns für eine moderate und sozial verträgliche Bebauung einzusetzen. Dass bisher nichts gebaut wurde, lag vor allem an Differenzen zwischen verschiedenen Grundeigentümern bzw. zwischen Grundeigentümer und jetzigen Nutzern. Vor zwei Jahren hat nun die Firma Otto WULFF die Baufläche im Innenhof erworben, die Differenzen sind offenbar beigelegt. Nun wird es ernst!
Die Fa. Wulff plant einen Baubeginn Anfang 2025. Da eine Bürgerbeteiligung gesetzlich vorgeschrieben ist, hat Wulff eine österreichische Firma namens „Nonconform“ www.nonconform.at damit beauftragt, hier einen „Nachbarschaftsdialog“ durchzuführen. Dieser soll am Donnerstag, 29. Juni ganztägig hier im Innenhof stattfinden – Einladungen werden wir alle demnächst erhalten. Die Firma „Nonconform“ stellte am 15. März ihre Pläne im Planungsausschuss Altona vor. Man wolle, so hieß es, „ganz neu anfangen“. „Nachhaltigkeit“ und „Partizipation“ seien Leitbegriffe. Am 29. Juni wolle man mit allen Beteiligten „mit Essen und Trinken“ und einer „Ideenreise“ mit einer „Impulsgeberin“ über alles reden ….
Ob das nur schöne Worte einer vom Investor bezahlten Firma sind oder ob es tatsächlich eine Mitbestimmung von uns Anwohnerinnen bei der Planung geben wird, muss sich erweisen. Wichtig wird sein, dass wir Anwohnerinnen und Anwohner GEMEINSAM auftreten und uns für unsere Forderungen stark machen. Deshalb wollen wir uns auf den „Nachbarschaftsdialog“ gut vorbereiten. Wir bitten euch alle sehr herzlich, am Anwohnerinnen-Plenum teilzunehmen. Es geht um unsere Wohn- und Lebensqualität.
Für den Arbeitsausschuss von OTTE60 Horst Berger, Detlef Brunkhorst, Hannes Classen, Ruth Fryen, Peter Heinbockel, Anke Hinrichs, Gundula Hißmann, Sören Jungclaus, Stefanie Mahler, Horst Nagel, Michael Peter, Esma Plog, Günter Schmidt-Fischer, Dieter Schrader, Adolf Stolze, Martin Vorhauer, Heiko Weißmann, Ali Wichmann
ob es in diesem Jahr in unserem Innenhof weiterhin ruhig bleibt, hängt vermutlich vor allem davon ab, ob sich die Herren Wulff und Konken (Tonstudio) einigen. Nicht-Einigung ist gut für uns. Seitens der Politik ist zu befürchten, dass am Ende Investoreninteressen nach maximaler Baumasse brachial durchgesetzt werden und die sogenannte “Bürgerbeteiligung” keinerlei Auswirkung hat. So geschieht es gerade bei BAHRIO68. Besonders vehement setzen sich die Altonaer Grünen für die Planung ein. Deren Fraktionsvorsitzende Gesche Boehlich antwortete im Planungsausschuss auf Einwände von Bahrio: “Es gibt gar keinen Konflikt. Sie sind unzufrieden, aber das sehe ich Ihnen nach.” Die Pläne für die dortige fünfgeschossige Bebauung machte die Architektin Vera Möller, früher ebenfalls für die Grünen in der BV.
Am Donnerstag nächster Woche, 26.1.23, steht der Bahrio-Plan auf der Tagesordnung der Bezirksversammlung. Ort: Kollegiensaal Rathaus Altona. Beginn 18 Uhr. Besuch ist erwünscht.
wenn ich mich nicht verzählt habe, haben am 16.11. über 50 Menschen an der Sitzung des Planungsausschusses am 16.11. im Technischen Rathaus Altona teilgenommen. Das Interesse und die Solidarität galt der Nachbarschaftsinitiative Bahrio 68, deren Innenhof massiv bebaut werden soll. Die anstehende Entscheidung des Ausschusses wurde vertagt. Nachstehend bringen wir Euch die Reflexion der Initiative vom 17.11. zur Kenntnis.
“Wir haben uns sehr gefreut, dass so viele von euch gestern zum Planungsausschuss gekommen sind. Vielen Dank. Viele Menschen bei solchen Versammlungen erhöhen den Druck. Für alle, die nicht da sein konnten: Es wurde gestern noch nichts entschieden. Das ist erst einmal gut, denn sonst wäre der Bebauungsplan nächste Woche auf der Bezirksversammlung abgestimmt worden. Dann gäbe es eine so genannte Vorgenehmigungsreife und das hätte bedeutet, dass der Bauherr noch in diesem Jahr schon einmal hätte bauen können. Bauen heißt immer Fakten schaffen und dann sagen: “Jetzt ist es eh passiert!” – Deshalb ist es erst einmal gut, dass die Entscheidung verschoben wurde. Trotzdem ist das leider kein Grund zur Entwarnung. Kurz gesagt, werden sie weiter versuchen, das so schnell wie möglich durchzudrücken. Gesagt wurde, dass der Bebauungsplan auf dem nächsten Planungsausschuss abgestimmt wird. Das wäre am 7.12.Wir müssen leider aber damit rechnen, dass wir wieder sehr kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt werden. (Leider zulässig, heißt für uns, dass wir dann schlechter mobilisieren können).(ich persönlich kann mir auch vorstellen, dass es der 21.12. wird, (Dahinter würde die Nähe zu Weihnachtenstehen… dass dann weniger Leute von uns kommen.) Daher bitte ich euch: Bitte, bitte haltet euch den 7.12. und den 21.12. frei! Sagt das weiter!Wir sagen euch natürlich vorher Bescheid, sobald wir etwas wissen. Bitte meldet euch gerne, wenn ihr Fragen habt.”
Unsere Solidariät gilt Bahrio 68. Wir bleiben “am Ball”.