Aktuelles

Innenhofbebauung: ein Etappensieg des Investors, aber noch Hoffnung auf bessere Lösungen!

Auf der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vom 06.11.24 stand der Antrag zur Abstimmung, den Plan des Investors Otto Wulff zur Bebauung des Innenhofes Friedensallee/Große Brunnenstraße/Hohenzollernring in die Öffentliche Plandiskussion (ÖPD) zu geben.

Zur Erinnerung: das aktuell vom Investor angepeilte Bauvolumen liegt bei über 15.000 qm Bruttogeschossfläche bei ca. 155 Wohneinheiten und einer Bauhöhe von über 15 Metern, was der Höhe der Gebäude am Hohenzollernring entspricht. Bei einer Belegung mit ca. 2 Personen pro Wohneinheit ist mit 310 neuen Nachbarn zu rechnen. Da der Bau „autostellplatzfrei“ erfolgt, ist mit zusätzlich 80-120 PKW zu rechnen, die in der Anwohnerparkzone nach Parkmöglichkeiten suchen werden.

Im Jahr 2015 endete die Öffentliche Plandiskussion eines früheren Investorenplans mit einem Beschluss der Bezirksversammlung, die weitere Planung auf ein Bauvolumen von 7.330 Bruttogeschossfläche und eine Bauhöhe von maximal 9.50 Metern zu begrenzen.

Etliche Anwohner, darunter Mitglieder von OTTE60, hatten ihre Fragen per E-Mail an den Ausschuss eingereicht, mit folgendem Inhalt:

  • Wie wirkt es sich auf das Vertrauen der Bevölkerung in ihre gewählten Vertreter:innen aus, wenn ein ausgehandelter Kompromiss mitsamt  Beschluss der Bezirksversammlung dazu gekippt wird?
  • Kann “Wirtschaftlichkeit” ein Grund sein, das Bauvolumen zu verdoppeln, obwohl die Fa. Otto Wulff beim Grundstückskauf 2020 die Beschränkungen und Risiken kannte?
  • Wie passt hohe und dichte Innenhofbebauung zum gesetzlichen Gebot der Rücksichtnahme nach §15 Baunutzungsverordnung?
  • Auf welche Weise können die Bewohner:innen verbindlich verpflichtet werden, von der Haltung eines Kfz abzusehen?
  • Wie verträgt sich der Plan mit der infolge des Klimawandels zu erwartenden weiteren Überhitzung der Stadt?
  • Warum wird ein Plan eingebracht der durch Verschattung klimaschützende Pflanzen und Bäume in den Anlieger-Gärten gefährdet?
  • Die letzten Bauprojekte der Fa. Wulff haben Mietpreise von mehr als 21,- € pro qm. Wie will man verhindern, dass hier Ähnliches geschieht, und wie wird eine langfristige Bindung der Sozialwohnungen gesichert?
  • Warum soll eine Öffentliche Plandiskussion allein auf Basis des neuen Investorenplans erfolgen ohne Berücksichtigung des Beschlusses der BV von 2015?

GRÜNE und CDU rechtfertigten den Investorenplan. Dieser sei städtebaulich gut und der Mangel an Wohnungen in Hamburg deutlich größer als 2015. Die Fa. Wulff habe hohe Kosten durch die Bodenverseuchung mit Kerosin und eine geringere Baudichte sei unwirtschaftlich. Daten dazu wurden nicht geteilt, es bleibt also offen, ob zur „Wirtschaftlichkeit“ belastbare Fakten vorliegen.

Auf die Fragen der Anwohner:innen gingen GRÜNE und CDU inhaltlich kaum ein. Die Öffentliche Plandiskussion sei nur ein „erster Schritt“ und der Investorenplan nehme kein Ergebnis vorweg. Bedenken könnten in die ÖPD eingebracht werden, über die Gebäudehöhe und anderes sei noch nichts entschieden. Gutachten zu Themen wie Verschattung würden noch erstellt.

Auf manche Anwesende wirkten die Vertreter von GRÜNEN und CDU stellenweise wie Lobbyisten des Investors. Die Aussage hier werde kein Präjudiz geschaffen erschien wenig glaubwürdig.

Die Vertreter:innen der LINKEN gingen ausführlich auf die Fragen der Anwohnenden ein und teilten deren Bedenken. Auch von der SPD und VOLT bekamen wir in einigen Punkten Zustimmung.

Die SPD votierte für einen Plan mit 3 Vollgeschossen plus Staffel und einem Bauvolumen bis maximal 12.000 qm Bruttogeschossfläche. Die Notwendigkeit von Wohnungsbau und die städtebauliche Verträglichkeit müssten abgewogen werden, ihr Vorschlag sei ein passender Kompromiss.

Die LINKE plädierte für eine Planung auf Grundlage der 2015 beschlossenen Eckpunkte. Weitere Entwürfe könnten zusätzlich vorgestellt werden. Insgesamt sah die LINKE das Verfahren als Fortsetzung des Verfahrens bis 2015, während die GRÜNEN/CDU Koalition ein neues Verfahren eingeleitet sah und in der Bezirksversammlung die Aufhebung des Beschlusses von 2015 wegen „neuer Erkenntnisse“ beantragen wird.

Sowohl SPD wie auch LINKE plädierten für die Einbringung mehrerer Alternativentwürfe in die Öffentlichen Plandiskussion.

Die VOLT-Fraktion beantragte eine neue Sitzung der Ausschusses bzw. deren Sprecher, auf der der Investor zu seinen Plänen und möglichen Alternativen Auskunft geben sollte.

Die Anträge von LINKEN, SPD und VOLT fanden keine Mehrheit. Der Antrag den Investorenplan unverändert in die ÖPD zu geben, wurde mit den Stimmen der GRÜNEN, der CDU und der bislang schweigsamen FDP angenommen.

Wie geht es nun weiter?

Sofern die GRÜN-SCHWARZ-GELBE Bezirkskoalition Bestand hat, wird die Bezirksversammlung demnächst den Start der öffentlichen Plandiskussion beschließen und den Termin zur Öffentlichen Diskussion bekannt geben.

Dort können dann die Anwohner ihre Ansichten zum Plan kundtun. Die Ergebnisse der Diskussion werden dann zur politischen Willensbildung und Entscheidung beitragen.

Im Ergebnis kann der Investor aufgefordert werden, Änderungen an seiner Planung vorzunehmen oder sie so zu belassen. Dies wird dann Grundlage der nächsten Runde, nämlich Auslegung und Verabschiedung des Bebauungsplans.

Die Initiative OTTE60 wird wie bisher das Ziel verfolgen,

  • im Innenhof Wohnungsbau zu ermöglichen
  • der ökologisch und sozial verträglich ist,
  • mit einem hohen Anteil mietpreisgebundener Wohnungen
  • und der die Belange von ökologischem Wohnungsbau und Anwohnern berücksichtigt.

In diesem Sinne werden wir uns konstruktiv in die Plandiskussion einbringen und hoffen dass es nicht nur leeres und beschwichtigendes Gerede ist wenn gesagt wird, über den Plan sei noch nicht entschieden. Die aktive Mitwirkung aller Anwohner an der Öffentlichen Plandiskussion wird für einen Erfolg entscheidend sein!

Investorenplan geht in die Öffentliche Plandiskussion!

Auf der Sitzung am 06.11.24 hat der Stadtentwicklungsausschuss mit den Stimmen von Grünen, CDU und FDP beschlossen, den Entwurf von Otto Wulff zur Innenhofbebauung mit einer Bauhöhe von über 15 Metern und 155 Wohneinheiten mit über 15.000 qm Bruttogeschossflächen die öffentliche Plandiskussion zu geben. Der Antrag der Linken, die öffentliche Plandiskussion auf Basis des Beschlusses der Bezirksversammlung von 2015 zu führen, der die Bauhöhe auf 9,50 Meter und die Bruttogeschossfläche auf ca. 7.300 qm beschränkt, wurde ebenso abgelehnt wie der Antrag der SPD, den Investor zu einer Reduktion der Baumasse auf maximal 12.000 qm Bruttogeschossfläche aufzufordern. Dem Antrag der VOLT Fraktion, vorab ein weiteres Gespräch des Stadtentwicklungsausschusses mit dem Investor wurde nicht entsprochen. Ein weiterer Antrag der SPD, die drei Pläne gleichberechtigt in die öffentliche Plandiskussion zu geben wurde ebenfalls von der Grün-Schwarz-Gelben Koalition abgelehnt.

Mit Erschrecken mussten die anwesenden Anwohner zur Kenntnis nehmen, dass Grüne, CDU und FDP den Maximalplan des Investors für städtebaulich und ökologisch vertretbar halten!

Weitere Berichte und Analysen in Kürze hier!

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, liebe Unterstützer:innen,

am 16. Oktober stellte die Firma Wulff im Stadtentwicklungsausschuss Altona einen neuen Plan zur Bebauung unseres Innenhofs vor. Entsprechende Unterlagen findet ihr im Anhang. Danach sollen 5 Gebäuderiegel mit einem Bauvolumen von insgesamt mehr als 15.000 qm errichtet werden. 4 der 5 Gebäuderiegel haben jeweils 5 Geschosse (4 + Staffel), die Gebäudehöhe beträgt mehr 15 m. Zur Erinnerung: Vor zehn Jahren hatten wir am Runden Tisch mit der Bezirkspolitik Obergrenzen von 7.332 qm Bauvolumen und 9,50 m Gebäudehöhe vereinbart. Die Gebäude sollten maximal 3 Stockwerke haben. Die Bezirksversammlung Altona hatte diesen Kompromiss am 27.08.2015 einstimmig bestätigt. Der neue Plan sieht mehr als das Doppelte an Baumasse vor und übertrifft damit unsere schlimmsten Befürchtungen. Eine massive Verschattung der bestehenden Wohnungen insbesondere am Hohenzollernring und in den unteren Stockwerken wäre die Folge, mit entsprechenden Auswirkungen auch auf das vorhandene Grün. Beim sog. „Nachbarschaftsdialog“ am 29. Juni vergangenen Jahres hatte die Fa. Wulff regelmäßige gemeinsame Beratungen von Bezirkspolitik, Anwohner:innen und Investor angekündigt, um die Bebauung des Innenhofs weiter zu erörtern und einen Konsens zu finden. Diese haben jedoch nie stattgefunden.

Am Mittwoch, 6. November 2024 ab 17:30 Uhr befasst sich der Stadtentwicklungsausschuss im Altonaer Rathaus, Kollegiensaal, erneut mit dem Plan. Das Bauamt plädiert dafür, eine Öffentliche Plandiskussion dazu zu veranstalten. Ein solcher Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses könnte eine Vorentscheidung im Sinne der neuen Pläne sein. Einige von uns werden für den 6.11. Fragen an die Bezirkspolitik einreichen – zum Bruch des Kompromisses von 2014, zur weiteren Bürgerbeteiligung, zur Baumasse, zum sog. „autofreien Wohnen“, zur Verschattung, zu den Auswirkungen der Bebauung auf Grün und Mikroklima usw.. Wir hoffen immer noch, dass es uns gelingt, auf eine sozial und ökologisch verträgliche Bebauung hinzuwirken. Dafür brauchen wir eure Unterstützung.

Kommt bitte am 6.11. um 17:30 zum Stadtentwicklungsausschuss.

Euer Arbeitsausschuss OTTE60-Ini3

16.10.24 Otto Wulff legt einen neuen Plan für den Innenhof Ottensen 60 vor

Am 16.10.24 tagte im Rathaus Altona der Stadtentwicklungsausschuss. Auf der Tagesordnung stand u.a. das Thema „Bebauungsplan Ottensen 60“. Die Baufirma Otto Wulff stellte einen neuen Plan für die Bebauung unseres Innenhofs vor. Inhalt: Drei Gebäuderiegel mit jeweils 5 Geschossen, Bauhöhe 15,60 m (so hoch wie jetzt im Hohenzollernring), 15.020 qm Baugeschossfläche (Baumasse). Neu ist außerdem, dass die Bebauung „autofrei“ sein soll, was bedeutet, dass weder Stellplätze noch eine Tiefgarage vorgesehen sind.

Zur Erinnerung: Vor zehn Jahren hatten Anwohner:innnen und Bezirkspolitik am Runden Tisch einen Kompromiss gefunden: Maximal 3 Geschosse, max. 9,50 m hoch, max. 7.332,- qm Baugeschossfläche. Die Bezirksversammlung hatte diese Einigung einstimmig bestätigt. Das Grundstück wurde dann an die Firma Wulff weiterverkauft, gebaut wurde nicht. Im Juni 2023 veranstaltete Otto Wulff einen „Nachbarschaftsdialog“, zu dem ca. 100 Anwohner:innen kamen. Einhellige Forderung: Der Kompromiss von 2014 muss eingehalten werden.

Jetzt also 5 Geschosse statt 3, mehr als 15 m hohe Gebäude und mehr als doppelt so viel Baumasse wie 2014 beschlossen. Die Verwaltung plädiert dafür, diesen Plan in einer Öffentlichen Plandiskussion vorzustellen. Vertreter:innen der Linken stellen kritische Fragen zur Baumasse und verweisen auf den 2014 gefundenen Kompromiss. Die AfD sieht die Interessen der Autofahrer:innen gefährdet. Die Linke setzt mit Mühe durch, dass wenigstens 1 Vertreter der Anwohner:innen Fragen stellen kann. Dieser fragt dann nach den Ergebnissen der Untersuchungen zur Bodenkontamination und deren Folgen für die Anwohner:innen, appelliert an die Verantwortung der Beteiligten angesichts der allgemeinen Krise der Demokratie und fragt, was man denn glaube, wie es sich auf das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie auswirke, wenn so mit den Menschen umgegangen wird wie hier.

Auf Antrag der Linken, die Beratungsbedarf anmelden und die noch ausstehende Verschattungsstudie einfordern, wird die weitere Beratung des Plans auf die nächste Sitzung vom Stadtentwicklungsausschuss, am Mittwoch, 6.11.24, vertagt. Die übrigen Parteien äußern sich nicht.

Zu befürchten ist, dass die Mehrheitsparteien im Bezirk, insbesondere GRÜNE und CDU, den Plan durchwinken zur Öffentlichen Plandiskussion. Dort können wir unsere Einwände und Anregungen erneut einbringen.

Otto Wulff lädt zur Bürgerbeteiligung?

“Liebe Nachbar*innen,

wir möchten Sie herzlich einladen, am kommenden Stadtentwicklungsausschuss am 16.10.2024 um 18:00 Uhr im Kollegiensaal im Rathaus Altona, Platz der Republik 1, 22765 Hamburg, teilzunehmen.

Wie bereits im Planungsausschuss vom 05.06.2024 avisiert, möchten wir nun durch unser Projektteam von LRW Architekten + Stadtplaner und Bruun + Möllers Landschaftsarchitekten einen ersten Entwurf für die Innenhoffläche Große Brunnenstraße/ Hohenzollernring präsentieren. 

Wir freuen uns auf einen offenen Austausch und auf Ihre Rückfragen.

Mit freundlichen Grüßen

i. A. Vivian Kalinin
Projektleiterin OTTO WULFF Projektentwicklung GmbH”

Wir sind gespannt, ob und wie unsere beim Nachbarschaftsdialog eingebrachten Forderungen in die Planung eingeflossen sind. Der bisherige Verlauf macht uns skeptisch. Umso wichtiger, dass wir weiter Präsenz zeigen – am kommenden Mittwoch, 16.10., 18 Uhr im Rathaus Altona.” 

Es war enttäuschend!

Bericht vom Planungsausschuss am 05.06.2024

Es war eine enttäuschend (nicht gut vorbereitete) Vorstellung von der kaufmännischen Projektleiterin Vivian Kalinin und ihrem Bereichsleiter Philipp Pellio von Otto Wulff:

  • Gezeigt wurden zwei Folien aus dem Nachbarschaftsdialog und kurz über die Ideensammlung (Stand 29.06.23) referiert.
  • Den versprochenen „jour fixe“, also die Anwohnerbeteiligung, konnten sie leider nicht erfüllen.
  • Unsere Eckpunkte zur Geschosshöhe(9,20m-9,50m), zum Bauvolumen(max.7.332qm BGF), zur sozialverträglichen Bebauung (30-50%) wurden mit dem Hinweis auf die Wirtschaftlichkeit abgelehnt.
  • Sie wollen ökologisch und nachhaltig bauen, darum gibt es auch keine Tiefgarage. Auf Nachfrage wurde von der Referentin darauf hingewiesen, dass die neuen Bewohner natürlich einen Anwohnerparkausweis für den Hohenzollernring bekommen können.
  • Zur „Kerosin“-Altlast wurde erst auf Nachfrage geantwortet, obwohl die Fragen ihnen zugesandt worden sind.

Sie hätten Untersuchungen gemacht und festgestellt, dass die Belastung eher gering ist. Wer die Untersuchungen vorgenommen hat wurde nicht genannt. Es wären drei Nachbargrundstücke der ehemaligen Tankstelle betroffen, über zwei hätte es schon Gespräche mit den zuständigen Personen gegeben. Wer diese Personen sind, wurde nicht genannt.

  • Otto Wulff will im Herbst dann einen finalen (???) Entwurf vorstellen.
  • Von einigen Mitgliedern des Planungsausschusses wurde energisch darauf hingewiesen, dass das doch nur der Beginn eines Prozesses wäre/sein kann und man nicht von einem finalen Entwurf sprechen könnte.
  • Ob es zu einem (neuen) ÖPD-Verfahren kommen wird, blieb offen.

Fazit:

Insgesamt war es eine enttäuschende Veranstaltung.

Der Eindruck/die Sorge, dass es sich beim von Otto Wulff großzügig/werbewirksam eingeräumten „Nachbarschaftsdialog“ doch nur um ein anwohnerenergiebindendes/beschwichtigendes Anhörungs- bzw. bestenfalls Mitsprachtheater handelt, bleibt weiterhin bestehen.

Auskünfte zu bereits vorangetriebenen Planungen, bzw. Gespräche über gravierende Streitpunkte (Bebauungsvolumen und -dichte, Bauhöhe, Parkplatzsituation, Drittelmix, …) wurden verweigert und erneut in den Herbst verschoben.

Erfreulich war dagegen die Teilnahme der Anwohner:innen und die teilweise kritischen Beiträge aus den Parteien in Richtung Otto Wulff.

Arbeitsausschuss OTTE60

Bericht vom Planungsausschuss 15.05.24



Auf der Tagesordnung des Planungsausschusses stand u.a. eine Öffentliche Fragestunde sowie ein Sachstandsbericht des Amtes zu unserem Innenhof.

Für die Fragestunde haben wir drei Fragen, mit der Bitte um Auskunft eingereicht:

1. Ist bekannt, wann bzw. in welchem Zeitraum der Garagenabriss und die Altlastenbeseitigung seitens Otto Wulff erfolgen soll?

2. Sind die Gärten, die unmittelbar an das Grundstück von Otto Wulff grenzen von den Altlasten betroffen, bzw. ist eine Untersuchung in den Gärten und angrenzenden Gebäuden bzw. deren Kellern auf Altlasten geplant? 

3. In der bisherigen Planung soll die Zufahrt zum Grundstück über den Hohenzollernring erfolgen, die Ausfahrt über die Gr. Brunnenstraße. Soweit uns bekannt ist, hat Otto Wulff aber keine Durchfahrtsrechte am Hohenzollernring. Ist das richtig?

Keine der Fragen konnte beantwortet werden, weil Otto Wulff aus Termingründen  keinen Vertreter in den Planungs- ausschuss entsendet hatte. Infolgedessen entfiel auch der Sachstandsbericht des Amtes ersatzlos. 

Die Abgeordneten haben aber deutlich gemacht, dass sie in der nächsten Sitzung in drei Wochen darauf hoffen, dass das Unternehmen kommen und sich zu unseren Fragen verhalten werde. Sie könnten das im jetzigen, sehr frühen Stadium, in dem ein Planverfahren noch nicht einmal begonnen habe, nicht erzwingen – aber es wurde deutlich, dass das Unternehmen sich keinen Gefallen tun würde, wenn es dieser Erwartung nicht nachkommen würde. 
Die Verwaltung, die ebenfalls vertreten war, rechnet erst im Spätsommer mit einem Entwurf von Otto Wulf, der Grundlage für eine Entscheidung über den Start eines Planungsverfahren werden könne. Wir hatten einen starken Auftritt, weil wir mit circa 25 Personen eine große Gruppe von Menschen waren, die im Raum sehr deutlich spürbar waren. 

Schauen wir mal, ob sich bei Otto Wulff jemand findet, dessen Terminkalender eine Teilnahme an der nächsten Sitzung ermöglicht…

Wo bleibt der Dialog mit uns, Frau Dr. von Berg?

Dr. Stefanie von Berg

Bezirksamtsleiterin Altona

Platz der Republik 1
22765 Hamburg 

Neubebauung Innenhof „Ottensen 60“

Sehr geehrte Frau Dr. von Berg,

am 29.06.2023 führte die Fa. Nonconform im Auftrag der Fa. Otto Wulff hier im Innenhof (Fläche „Ottensen 60“) einen Nachbarschaftsdialog durch, an dem sich ca. 100 Anwohner:innen beteiligten und ihre Wünsche und Forderungen für die Neubebauung einbrachten. Die Ergebnisse dieses Nachbarschaftsdialogs können eingesehen werden unter:  https://www.nonconform.io/de/nachbarschaftsdialog-ottensen60/.

Wir verweisen zudem auf unseren Bericht dazu, den Sie im Anhang finden.

Die Projektverantwortlichen der Fa. Otto Wulff, Frau Rutkowski und Herr Hinsch, hatten beim Nachbarschaftsdialog einen vierteljährlich tagenden „Jour Fixe“ oder „Runden Tisch“ unter Einbeziehung auch der Politik und der Verwaltung angeboten, um für die Mitbestimmung der Anwohner:innen einen verbindlichen Rahmen zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass dies im Sinn aller Beteiligten ist.

Einige Wochen nach dem Nachbarschaftsdialog erhielten die Mieter:innen der ca. 100 Garagen im Innenhof ihre Kündigung zum 31.12.2023. Am 19.03.2024 wurden seitens der Fa. Wulff Bauzäune rund um das Baugrundstück aufgestellt. Dies sind unmittelbar bauvorbereitende Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund halten wir es für erforderlich, in Gespräche über die Neugestaltung des Innenhofs einzutreten. Wir bitten Sie, uns zeitnah Terminvorschläge für ein erstes Treffen zu übermitteln, um die Modalitäten des weiteren Partizipationsprozesses abzustimmen.

Mit freundlichem Gruß

i.A. des Arbeitsausschusses der Anwohnerinitiative OTTE60    

                                     

Gleichlautende Schreiben an:

Die Fraktionen der Bezirksversammlung Altona

Otto Wulff Bauunternehmung GmbH & Co. KG.

Zur Kenntnis: Die Mitglieder der Anwohnerinitiative Otte 60

Bericht vom „Nachbarschaftsdialog“ der Firmen Otto Wulff und Nonconform am 29.06.23

Die Baufirma Otto Wulff, Eigentümerin der für den Wohnungsbau vorgesehenen Fläche in unserem Innenhof, hatte die Firma Nonconform mit einem Nachbarschaftsdialog beauftragt. Dabei sollten gemeinsam mit den Anwohner*innen und anderen Betroffenen Vorstellungen zur Neubebauung entwickelt werden.

Nach einer konstruktiven Diskussion im Plenum der Anwohner*innen entschieden wir uns, teilzunehmen, Präsenz zu zeigen und Wünsche und Forderungen lebendig werden zu lassen. Für uns, OTTE60, war und ist wichtig, dass die 2014 am Runden Tisch vereinbarten und vom Planungsausschuss der Bezirksversammlung bestätigten Eckpunkte Grundlage der Planung sind:

  1. Begrenzung der Gebäudehöhe und der Geschosse auf max. drei Geschosse ohne Staffel und Begrenzung der Geschosshöhe auf 9,20 bis 9,50 m
  2. Begrenzung des Bauvolumens auf max. 7.332 qm BGF

(Anmerkung: Sollte die Baufläche kleiner sein als 2014 geplant, so ist auch das Bauvolumen entsprechend zu reduzieren.)

  • Sozialverträgliche Bebauung mit mind. 30-50% der BGF als öffentlich geförderter Wohnungsbau
  • Intelligente Lösung für die Zufahrten
  • Bevorzugte Umsetzung von autoarmem Wohnen, z.B. in Form von Baugemeinschaften
  • Beteiligung der Anwohner und der Bezirkspolitik an der Wettbewerbsjury

Auf dem Plenum der Anwohner*innen hatten die mehr als hundert Anwesenden einstimmig eine entsprechende Stellungnahme verabschiedet. Diese wurde dann auch, namentlich unterzeichnet, von einer Vielzahl von Anwohner*innen in die von Nonconform aufgestellte Ideenbox eingegeben. Auch auf der Website von Nonconform äußerten sich Anwohner*innen entsprechend. Zusätzlich wurden Wünsche nach einer ökologischen, klimaverträglichen Bebauung und Erhaltung des Baumbestandes geäußert. 

Beim Nachbarschaftsdialog am 29. Juni 2023 hatte Nonconform vormittags Schulklassen der Grundschule Bahrenfelder Straße und die Schülervertretung der Max-Brauer-Schule eingeladen. Hier wurden insbesondere Wünsche nach einer ökologischen, klimagerechten Gestaltung des Innenhofs und nach Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche geäußert. Am Nachmittag fanden Diskussionsrunden mit Anwohner*innen statt.

Hier waren insbesondere die Eckpunkte Bauvolumen, Gebäudehöhe, Mieten und Zufahrten Thema, außerdem Fragen von Ökologie und Klima. Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage, wie die von der Firma Otto Wulff angekündigte Partizipation als Mitentscheidung – nicht nur Anhörung! – der Anwohner*innen in einem verbindlicher Rahmen stattfinden kann.

Für den Abend hatten Otto Wulff und Nonconform alle Anwohner*innen zur Fortsetzung der Diskussion eingeladen. Auch die Bezirkspolitik war eingeladen, es kam jedoch nur Rainer Bielfeldt, zugewählter Bürger im Planungsausschuss für die Fraktion der Linken. Nach Vorträgen von Nonkonform und Otto Wulff, legten wir, OTTE60, unsere Position dar. Stefanie Mahler und Ali Wichmann erläuterten, warum unsere Eckpunkte Voraussetzung für eine soziale und ökologische Nachhaltigkeit der Bebauung sind.

Sie nahmen u.a. Bezug auf die Stadtplaner Fritz Schumacher und Gustav Oelsner, die in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts die Forderung nach „Licht, Luft und Sonne“ für die Bewohner*innen zur Grundlage der Stadtentwicklung gemacht hatten. Stefanie und Ali bekamen für ihre Ausführungen donnernden Applaus der Anwohner*innen.

Im Anschluss wurden die genannten Fragen an drei Tischen vertieft diskutiert. Neben den Moderator*innen nahmen dabei Mitarbeitende der Firma Wulff sowie des Architekturbüros LRW teil, die bereits am Morgen und am Nachmittag beteiligt waren.

Nahezu alle von den Anwohner*innen eingebrachten Ideen erfordern ein niedriges Bauvolumen. Eine Baudichte wie in der Neuen Mitte oder den Kolbenhöfen würde kaum Möglichkeiten lassen für Begegnungsflächen, entsiegelte Grünflächen, Spiel- und Sportanlagen. Auch die angesichts der globalen Erwärmung dringend erforderliche Durchlüftung wäre nicht gegeben. Kolbenhöfe und Neue Mitte wurden von vielen Anwohnern als Negativbeispiele angeführt.

Der Vertreter der Firma Wulff, Herr Hinsch, bestätigte, dass seine Firma aus ökonomischer Sicht an einer maximal möglichen Baudichte interessiert sei. Aber das Bauvolumen sei gar nicht maßgeblich, es komme auf die Qualität an. Die Architekten hätten da findige Lösungen, wir sollten Vertrauen haben. Seitens der Anwohner*innen wurde entgegnet, dass es hier um unterschiedliche Interessen gehe.  Notwendig sei ein verbindlicher Rahmen für die Mitbestimmung der Anwohner*innen bei der Planung. Otto Wulff bot hierzu einen vierteiljährlich tagenden Jour Fixe oder einen erneuten Runden Tisch als Möglichkeit an. Mehrere Anwohner*innen betonten, dass durch das Verhalten der Investoren und der Politik in der Vergangenheit viel Vertrauen zerstört wurde. Der Moderator von Nonconform fasste es sinngemäß in die Worte: „Ich habe verstanden: Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre für Sie, wenn am Ende von all Ihren guten Ideen bei der Planung nichts übrigbliebe.“ Dem können wir nur zustimmen.

Die Firma Nonconform will die Ergebnisse des „Nachbarschaftsdialogs“ nun ihrerseits auswerten und demnächst auf ihrer Website veröffentlichen. Wir sind gespannt.

FAZIT:

  • Gut hundert Anwohnerinnen und Anwohner aus den an den Innenhof angrenzenden Häusern haben sich am Nachbarschaftsdialog beteiligt. Gemeinsam, geschlossen, konstruktiv und mit guten Argumenten haben wir uns für eine nachhaltige, sozial und ökologisch verträgliche Bebauung stark gemacht. Wir haben deutlich gemacht, dass die mit der Politik vereinbarten Eckpunkte der verbindliche Rahmen hierfür sind.
  • Leider ist auch nach der Veranstaltung völlig unklar, wie weit unsere Ideen und Forderungen Einfluss auf die nun beginnende Planung haben werden. Das Angebot von Waffeln, Kaffee, Eis, Burgern und kalten Getränken, bezahlt von Otto Wulff, kann darüber nicht hinwegtäuschen.
  • Zu keinem der Eckpunkte bezogen die Vertreter*innen von Otto Wulff konkret Position – nicht zum Bauvolumen, nicht zur Gebäudehöhe, nicht zu den Mieten, nicht zu den Zufahrten.
  • Die Firma Otto Wulff hat eine regelhafte Beteiligung der Anwohner*innen an der weiteren Planung angeboten. Es muss nun, als erste vertrauensbildende Maßnahme, ein verbindlicher Rahmen geschaffen werden, der unsere Mitentscheidung bei den anstehenden Planungsschritten sicherstellt. Hier ist auch die Politik gefordert.

5.07.2023, Arbeitsausschuss OTTE 60

Beteiligte Firmen und Ansprechpartner

Projektentwicklung / Investor: Otto Wulff
https://www.otto-wulff.de
– Vivian Rutkowski als Projektentwicklerin zuständig für unseren Innenhof
– Benjamin Hinsch, Prokurist bei Wulff, Vorgesetzter von Fr. Rutkowski
– Henriette Breede, technische Projektleiterin

Projektplanung: LRW Architektur u. Städtebaubüro Ottensen
https://www.lrw-architekten.de
– Rudolf Rüschoff, Partner

Prozeßbegleitung / Nachbarschaftsdialog: Nonconform
https://www.nonconform.at
https://www.nonconform.io/de/nachbarschaftsdialog-ottensen60/
– Maria Isabettini aus Berlin (Geschäftsführerin u. Architektin) organisiert Nachbarschaftsdialog zusammen mit Christof Isopp (aus Wien)

Otto Wulf räumt den Innenhof auf

Nachdem sich die Firma Otto Wulff den Anwohnern unseres Innenhofs noch im Juni als kommunikatives und dialogbereites Unternehmen präsentiert hatte, kam kurz danach für viele die Ernüchterung. Im gewohnt rauen und wenig herzlichem Ton der Immobilienbranche wurden alle Garagen, sowohl für den Zugang Große Brunnenstraße als auch für den Zugang Hohenzollernring zum 31.10.23 oder 31.12.23, gekündigt:

“Hiermit fordern wie Sie auf das Mietobjekt fristgerecht zu räumen und die Schlüssel an uns zu übergeben. Die Abnahme der Garangen findet am Donnerstag, den 04. 2024 statt. Die Schlüssel sind in diesem Zeitraum Vorort an uns zu übergeben. Eine persönliche Übergabe ist zwingend erforderlich.”

Begründungen wurden in den Schreiben nicht gegeben. Das muss man bei Gewerbeobjekten wie Garagen zwar nicht, aber viele Anwohner empfinden dies als starken Gegensatz zu dem Auftritt im Juni und sehen ihr gerade aufgebautes Vertrauen enttäuscht.

Offenbar hatte es Otto Wulff mit den Kündigungen eilig, denn diese wurden per Boten überbracht. Diese Eile erscheint ungewöhnlich: neue Pläne oder Konzepte für die Innenhofbebauung wurden noch nicht vorgelegt und auch in der umfänglichen Projektliste des Unternehmens taucht der Innenhof nicht auf (www.otto-wulff.de/unternehmen).

Manche Anwohner spekulierten, dass der entmietete Innenhof gezielt verwahrlosen soll, um auf diese Weise Druck auf Anwohner und Politik auszuüben. Auf unsere Nachfrage bei Otto Wulff wurde uns allerdings als Grund für die Kündigungen der bauliche Zustand der Garagen genannt. Angesichts des Sanierungsstaus sehe sich der Vermieter nicht mehr in der Lage, das Risiko eventueller Haftungsfälle zu tragen. Die Planungen für die Bebauung laufen Otto Wulff zufolge intern weiter, auch ein Vorgespräch mit dem Bezirk habe es schon gegeben.

Wir werden sehen, ob diese Pläne dann die Wünsche der Anwohner berücksichtigen. Ebenso werden wir ja sehen, wie Otto Wulff mit dem entmieteten Gelände umgeht und ob eine ordentliche Absicherung der leeren Gebäude bzw. der Brachflächen erfolgt.

Bericht vom „Nachbarschaftsdialog“ der Firmen Otto Wulff und Nonconform am 29.06.23

Die Baufirma Otto Wulff, Eigentümerin der für den Wohnungsbau vorgesehenen Fläche in unserem Innenhof, hatte die Firma Nonconform mit einem Nachbarschaftsdialog beauftragt. Dabei sollten gemeinsam mit den Anwohner*innen und anderen Betroffenen Vorstellungen zur Neubebauung entwickelt werden.

Nach einer konstruktiven Diskussion im Plenum der Anwohner*innen entschieden wir uns, teilzunehmen, Präsenz zu zeigen und Wünsche und Forderungen lebendig werden zu lassen. Für uns, OTTE60, war und ist wichtig, dass die 2014 am Runden Tisch vereinbarten und vom Planungsausschuss der Bezirksversammlung bestätigten Eckpunkte Grundlage der Planung sind:

  1. Begrenzung der Gebäudehöhe und der Geschosse auf max. drei Geschosse ohne Staffel und Begrenzung der Geschosshöhe auf 9,20 bis 9,50 m
  2. Begrenzung des Bauvolumens auf max. 7.332 qm BGF

(Anmerkung: Sollte die Baufläche kleiner sein als 2014 geplant, so ist auch das Bauvolumen entsprechend zu reduzieren.)

  • Sozialverträgliche Bebauung mit mind. 30-50% der BGF als öffentlich geförderter Wohnungsbau
  • Intelligente Lösung für die Zufahrten
  • Bevorzugte Umsetzung von autoarmem Wohnen, z.B. in Form von Baugemeinschaften
  • Beteiligung der Anwohner und der Bezirkspolitik an der Wettbewerbsjury

Auf dem Plenum der Anwohner*innen hatten die mehr als hundert Anwesenden einstimmig eine entsprechende Stellungnahme verabschiedet. Diese wurde dann auch, namentlich unterzeichnet, von einer Vielzahl von Anwohner*innen in die von Nonconform aufgestellte Ideenbox eingegeben. Auch auf der Website von Nonconform äußerten sich Anwohner*innen entsprechend. Zusätzlich wurden Wünsche nach einer ökologischen, klimaverträglichen Bebauung und Erhaltung des Baumbestandes geäußert. 

Beim Nachbarschaftsdialog am 29. Juni 2023 hatte Nonconform vormittags Schulklassen der Grundschule Bahrenfelder Straße und die Schülervertretung der Max-Brauer-Schule eingeladen. Hier wurden insbesondere Wünsche nach einer ökologischen, klimagerechten Gestaltung des Innenhofs und nach Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche geäußert. Am Nachmittag fanden Diskussionsrunden mit Anwohner*innen statt. Hier waren insbesondere die Eckpunkte Bauvolumen, Gebäudehöhe, Mieten und Zufahrten Thema, außerdem Fragen von Ökologie und Klima. Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage, wie die von der Firma Otto Wulff angekündigte Partizipation als Mitentscheidung – nicht nur Anhörung! – der Anwohner*innen in einem verbindlicher Rahmen stattfinden kann.

Für den Abend hatten Otto Wulff und Nonconform alle Anwohner*innen zur Fortsetzung der Diskussion eingeladen. Auch die Bezirkspolitik war eingeladen, es kam jedoch nur Rainer Bielfeldt, zugewählter Bürger im Planungsausschuss für die Fraktion der Linken. Nach Vorträgen von Nonkonform und Otto Wulff, legten wir, OTTE60, unsere Position dar. Stefanie Mahler und Ali Wichmann erläuterten, warum unsere Eckpunkte Voraussetzung für eine soziale und ökologische Nachhaltigkeit der Bebauung sind. Sie nahmen u.a. Bezug auf die Stadtplaner Fritz Schumacher und Gustav Oelsner, die in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts die Forderung nach „Licht, Luft und Sonne“ für die Bewohner*innen zur Grundlage der Stadtentwicklung gemacht hatten. Stefanie und Ali bekamen für ihre Ausführungen donnernden Applaus der Anwohner*innen.

Im Anschluss wurden die genannten Fragen an drei Tischen vertieft diskutiert. Neben den Moderator*innen nahmen dabei Mitarbeitende der Firma Wulff sowie des Architekturbüros LRW teil, die bereits am Morgen und am Nachmittag beteiligt waren.

Nahezu alle von den Anwohner*innen eingebrachten Ideen erfordern ein niedriges Bauvolumen. Eine Baudichte wie in der Neuen Mitte oder den Kolbenhöfen würde kaum Möglichkeiten lassen für Begegnungsflächen, entsiegelte Grünflächen, Spiel- und Sportanlagen. Auch die angesichts der globalen Erwärmung dringend erforderliche Durchlüftung wäre nicht gegeben. Kolbenhöfe und Neue Mitte wurden von vielen Anwohnern als Negativbeispiele angeführt.

Der Vertreter der Firma Wulff, Herr Hinsch, bestätigte, dass seine Firma aus ökonomischer Sicht an einer maximal möglichen Baudichte interessiert sei. Aber das Bauvolumen sei gar nicht maßgeblich, es komme auf die Qualität an. Die Architekten hätten da findige Lösungen, wir sollten Vertrauen haben. Seitens der Anwohner*innen wurde entgegnet, dass es hier um unterschiedliche Interessen gehe.  Notwendig sei ein verbindlicher Rahmen für die Mitbestimmung der Anwohner*innen bei der Planung. Otto Wulff bot hierzu einen vierteiljährlich tagenden Jour Fixe oder einen erneuten Runden Tisch als Möglichkeit an. Mehrere Anwohner*innen betonten, dass durch das Verhalten der Investoren und der Politik in der Vergangenheit viel Vertrauen zerstört wurde. Der Moderator von Nonconform fasste es sinngemäß in die Worte: „Ich habe verstanden: Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre für Sie, wenn am Ende von all Ihren guten Ideen bei der Planung nichts übrigbliebe.“ Dem können wir nur zustimmen.

Die Firma Nonconform will die Ergebnisse des „Nachbarschaftsdialogs“ nun ihrerseits auswerten und demnächst auf ihrer Website veröffentlichen. Wir sind gespannt.

FAZIT:

  • Gut hundert Anwohnerinnen und Anwohner aus den an den Innenhof angrenzenden Häusern haben sich am Nachbarschaftsdialog beteiligt. Gemeinsam, geschlossen, konstruktiv und mit guten Argumenten haben wir uns für eine nachhaltige, sozial und ökologisch verträgliche Bebauung stark gemacht. Wir haben deutlich gemacht, dass die mit der Politik vereinbarten Eckpunkte der verbindliche Rahmen hierfür sind.
  • Leider ist auch nach der Veranstaltung völlig unklar, wie weit unsere Ideen und Forderungen Einfluss auf die nun beginnende Planung haben werden. Das Angebot von Waffeln, Kaffee, Eis, Burgern und kalten Getränken, bezahlt von Otto Wulff, kann darüber nicht hinweg täuschen.
  • Zu keinem der Eckpunkte bezogen die Vertreter*innen von Otto Wulff konkret Position – nicht zum Bauvolumen, nicht zur Gebäudehöhe, nicht zu den Mieten, nicht zu den Zufahrten.
  • Die Firma Otto Wulff hat eine regelhafte Beteiligung der Anwohner*innen an der weiteren Planung angeboten. Es muss nun, als erste vertrauensbildende Maßnahme, ein verbindlicher Rahmen geschaffen werden, der unsere Mitentscheidung bei den anstehenden Planungsschritten sicherstellt. Hier ist auch die Politik gefordert.

5.07.2023, Arbeitsausschuss OTTE60

Beteiligte Firmen und Ansprechpartner

Projektentwicklung / Investor: Otto Wulff
https://www.otto-wulff.de
– Vivian Rutkowski als Projektentwicklerin zuständig für unseren Innenhof
– Benjamin Hinsch, Prokurist bei Wulff, Vorgesetzter von Fr. Rutkowski
– Henriette Breede, technische Projektleiterin

Projektplanung: LRW Architektur u. Städtebaubüro Ottensen
https://www.lrw-architekten.de
– Rudolf Rüschoff, Partner

Prozeßbegleitung / Nachbarschaftsdialog: Nonconform
https://www.nonconform.at
https://www.nonconform.io/de/nachbarschaftsdialog-ottensen60/
– Maria Isabettini aus Berlin (Geschäftsführerin u. Architektin) organisiert Nachbarschaftsdialog zusammen mit Christof Isopp (aus Wien)